Familie & Gesundheit Möglichkeiten nach der Schule – wie geht es weiter?
26. September 2017
Die Schule ist endlich geschafft, der Abschluss in der Tasche. Und nun? Welche Möglichkeiten sich nach der Schule bieten, wie man herausfindet was man will und dabei den Überblick behält, erfahren Sie hier im Basler Blog. 
Mit einem Studium beginnt der Weg in die Karriere

Die Abschlusszeugnisse sind vergeben, der letzte Schultag endete mit einer großen Feier. Was bleibt, ist jedoch die Frage, wie es denn jetzt weitergehen könnte. Im besten Falle mit dem Abitur in der Tasche. Während sich die Einen direkt ins Berufsleben stürzen und mit einer Ausbildung beginnen, befinden sich Andere noch in der Warteschleife auf der Suche nach geeigneten Alternativen. Das „Hotel Mama“ wäre zwar eine Möglichkeit, auf Dauer allerdings kaum empfehlenswert. Andere Lösungen müssen also her und jede sollte vorab genau auf den Prüfstand gestellt werden. Denn alle Möglichkeiten, die sich nach der Schule bieten, haben ihre eigenen Vor- und Nachteile.

Mit einem Studium beginnt der Weg in die Karriere

Die Schule war anstrengend genug. Wer sich jetzt aufs Jobben konzentriert, um seine Freizeit und die gewonnene Freiheit zu genießen, dem könnte schnell die Zeit davonrennen. Das Uni-Leben mag zwar kein Zuckerschlecken sein, wer aber beispielsweise später als Arzt, Ingenieur oder Jurist arbeiten möchte, muss sich dem Ziel „Hochschulabschluss“ stellen. Wobei die Frage „Universität oder Fachhochschule“ durchaus berechtigt ist. Beide Schularten bilden nach der sog. Bologna Reform in der Zwischenzeit zwar praxisbezogen aus. Für die Uni aber bleibt die forschende Lehre nach wie vor im Fokus. Obwohl sie den Studierenden zumeist theoretische Grundlagenforschungen anbietet, kann sich das Lernen an der FH mit seinen sieben und acht Semestern, je nach Berufswahl und –ziel, ebenfalls auszahlen. Ein weiterer Vorteil der Fachhochschule: Oftmals sind die Kursgruppen im Vergleich zur Uni kleiner, also auch interaktiver.

Alles kostenlos? Leider nein. Laut Statistik muss zum Beispiel für ein Bachelor-Studium durchschnittlich rund 28.500 Euro an Geldmitteln einkalkuliert werden.

Spannende Möglichkeiten für die Zeit nach der Schule bietet der sog. duale Studiumsweg. Er verbindet die Hochschule mit einem Unternehmen, eine Variante, die bei Studierenden immer mehr an Beliebtheit gewinnt. Während an der Universität die theoretischen Kenntnisse des Berufes vermittelt werden, punkten die Arbeitsabläufe in verschiedenen Abteilungen des Betriebes mit praktischem Wissen. Ein Nachteil ist jedoch die hohe Nachfrage nach dieser Studienart, bei der die Angebote teils deutlich ins Hintertreffen geraten. Hier heißt es: „Wer nicht schnell und gut genug ist, hat leider oft das Nachsehen“. Das Glück, ein Unternehmen zu finden, das die Studienkosten zusätzlich zum monatlichen Gehalt übernimmt, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Ansonsten müsste statistisch gesehen mit rund 400 Euro Studienkosten pro Monat gerechnet werden.

Was bleibt, wären noch die privaten Universitäten. Ihre Vorteile sind zumeist individuelle Pläne der Studienbetreuung, teilweise hervorragende Kontakte zu Unternehmen und die relativ geringen Abbruchquoten. Auf der Schattenseite stehen jedoch hohe Gebühren für das Studium, ohne Lebenshaltungskosten werden durchschnittlich mehr als 500 Euro verlangt.

Vielfältige Möglichkeiten: Was nach der Schule für eine Ausbildung spricht

Wer nach dem Schulschluss einen konkreten Berufswunsch verfolgt, und nicht studieren möchte oder kann, für den steht der Weg in eine Ausbildung offen. Der wichtigste berufliche Vorteil: Theorie und Praxis sind eng miteinander verknüpft. Der finanzielle Vorteil: Das Gehalt stärkt das Selbstbewusstsein und ein großes Stück weit auch die Selbstständigkeit. Und selbst ohne den Besuch einer Uni kann man im Laufe des Berufslebens auf der Karriereleiter weit nach oben kommen. Auf der Negativliste stehen Punkte wie eine genau spezifizierte Ausbildungsverordnung, das ausschließliche Erlernen vorwiegend praktischer Fähigkeiten und im Laufe der Zeit die eventuell schlechteren Einkommensmöglichkeiten gegenüber akademisch ausgebildeten Kolleginnen und Kollegen, die teilweise über 50 Prozent mehr verdienen können.

Freiwillig im Dienste der Gesellschaft lernen

„Ein Teil für Dich, ein Teil für Andere“, ließe sich das freiwillige soziale (FJS) oder ökonomische Jahr (FÖJ) im In- oder Ausland beschreiben. Mit diesen Möglichkeiten übernimmt man nach der Schule Verantwortung für eine sinnvolle Tätigkeit in Verbindung mit dem Sammeln von wichtigen Erkenntnissen und Erfahrungen. Während die sozialen Aspekte im Vordergrund stehen, bleibt dennoch Zeit, sich über die spätere Berufswahl Gedanken zu machen. Und dies vor dem Hintergrund, dass das Jahr nach dem Abschluss auf alle Studiengänge angerechnet würde, als Praktikumszeit gilt oder bereits einen Teil zum Erwerb der späteren Fachholschulreife ausmacht. Was die Chancen auf einen Ausbildungs- oder Studienplatz – fast logischerweise – noch erhöhen dürfte.

Um eine staatliche Förderung zu nutzen, muss unter anderem die Gesamtzeit eines verpflichtenden freiwilligen Jahres zwischen mindestens 6 und maximal 24 Monate liegen. Gleichzeitig muss nachgewiesen werden, ob die Vorgaben für unentgeltliches Wohnen, Verpflegung und Arbeitskleidung eingehalten sind. Was das Taschengeld angeht, darf es sechs Prozent der allgemeinen Beitragsbemessungsgrenze innerhalb der Vorgaben des Rentengesetzes nicht überschreiten. Was die Höhe des Taschengeldes angeht, erhalten Volljährige maximal 815 Euro, für jüngere Jugendliche liegt es derzeit bei höchstens 781,55 Euro. Außerdem stellen die sog. Jugendfreiwilligendienste eine pädagogische Betreuung über die gesamte Zeit sicher. Im Ausland etwa besteht diese Betreuung aus zusätzlichen Seminaren oder Bildungsmaßnahmen, außerdem wären grundsätzlich die festgelegten Regeln und Vorgaben zu beachten.

Was nach der Schule machen? Überbrückungszeit sinnvoll nutzen

Berufliche Praktika bieten gute Möglichkeiten, um sich nach der Schule darüber klar zu werden, welcher Berufsweg für einen selbst infrage kommt. Diese Phase ist gleichzusetzen mit einer persönlichen Orientierung, die durchaus mehrere Praktika enthalten dürfte. Vorteilhaft ist dieser Weg deshalb, weil sich betriebliche Rahmenbedingungen und Tätigkeiten im besten Falle ergänzen und letztlich die Möglichkeiten des eigentlichen Berufsziel aufzeigen. Ein anderer Vorteil wäre der, die Zeit nach der Schule bis zum Beginn des Studiums bereits sinnvoll und zielorientiert zu überbrücken. Diese Entscheidung sollte jedoch nicht von den üblichen und kurzen Schul-Praktika beeinflusst sein, denn eine Berufsorientierung kann durchaus bis zu einem Jahr betragen.

Es sollte darüber hinaus darauf geachtet werden, sich in einem Unternehmen zu bewerben, das seine Praktikanten nicht ausschließlich als billige Arbeitskräfte sieht, die auf der anderen Seite jedoch als vollwertige Mitarbeiter eingesetzt werden. Grundsätzlich stehen etliche Tätigkeitsfelder in verschiedenen Firmen zur Verfügung, die über das Jahr verteilt in regelmäßigen Abständen zu besetzen wären. Auch für das ernsthafte Praktikum werden oft professionelle Bewerbungen erwartet, eventuell bestünde gar die Möglichkeit einer späteren Übernahme in das Unternehmen. Grundsätzlich sollten alle Möglichkeiten während der Dauer einer solchen Stelle genutzt werden, sinnvollerweise auch zum Aufbau von Kontakten, die sich unter Umständen als karrierefördernd erweisen könnten.

Immer beliebter: Work & Travel

Ab 18 Jahren bieten auch „Working-Holiday-Programme“ interessante Möglichkeiten nach Beendigung der Schule. Sie werden vorwiegend im Ausland angeboten und verbinden im Idealfall die beiden Bereiche bezahltes „Jobben und Reisen“. Längerfristige, also intensive Aufenthalte sind durchführbar, ob Praktikum in China, eine Hotelarbeit in Italien oder die mitarbeitende Hilfe auf einer Farm in Australien. Wer die gesetzlichen Vorschriften eines Landes einhält, hat kaum Probleme mit dem Auslandsaufenthalt.

Ein Wort zu den Kosten. Selten bleibt nach der Rückkehr ein finanzielles Plus im eigenen Portemonnaie übrig. Für Experten macht es jedoch Sinn, wenn dennoch rund 3.000 Euro Rücklage zu verzeichnen wären. Am meisten zu erzielen sind Rücklagen laut verschiedenen Statistiken übrigens in Australien (durchschnittlich 3.200 Euro), gefolgt von Neuseeland mit rund 2.500 Euro. Wobei die im Schnitt zu zahlenden Zusatzkosten von Land zu Land unterschiedlich sind. Eines aber ist gewiss – Work&Travel bietet gute Möglichkeiten, um nach der Schule viele Eindrücke und Selbsterfahrungen zu sammeln, den Prüfungsstress hinter sich zu lassen. Gleichzeitig helfen die Erlebnisse dabei, sich darüber im Klaren zu werden, wohin die spätere berufliche Reise gehen könnte.

Nach der Schule ins eigene Leben starten? Lesen Sie hier unsere 5 Tipps für die erste eigene Wohnung

Aktualisiert / Verfasst am

26. September 2017

Bildnachweis

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