Familie & Gesundheit Wie viele Freunde hat man im Durchschnitt?
31. Juli 2019
Wie kommt es, dass manche Menschen einen großen Freundeskreis haben, während andere ihre Freunde an einer Hand abzählen können? In diesem Blog-Beitrag geht es um die zentralen Faktoren, die maßgeblich bestimmen, wie viele Freunde wir im Durchschnitt haben...  

„Freunde sind Gottes Entschuldigung für Verwandte!“, heißt es so schön. Und wahrlich, Freunde gehören für Viele zu den wichtigsten Dingen im Leben. Sie sind selbst gewählte Begleiter und machen uns nachweislich zufriedener und gesünder. Facebook-Freunde? Nein! Die Rede ist von den echten, wahren Freunden und wir alle wissen, wen wir dazu zählen oder nicht. Vor allem in Krisensituation, kann jeder froh sein, gute Freunde an seiner Seite zu haben. Wie kommt es aber, dass manche Menschen einen großen Freundeskreis haben, während andere ihre Freunde an einer Hand abzählen können? Das sind die zentralen Faktoren, die maßgeblich bestimmen, wie viele Freunde wir im Durchschnitt haben:

Das Alter beeinflusst, wie viele Freunde man im Durchschnitt hat

Wie wenig oder wie viele Freunde wir haben wird unter anderem von der Lebensphase geprägt, in der wir uns befinden, bzw. von unserem Alter. Dabei ist es so, dass wir tendenziell mit ansteigendem Alter immer weniger Freunde haben. Das hat eine groß angelegte amerikanische Studie ermittelt, die die Telefondaten von über 30 Millionen Menschen im Verlauf eines Jahres auswertete. Der Höhepunkt der Freundschaftskurve liegt demnach in den Zwanzigern. In diesem jungen Erwachsenenalter genießen Freundschaften eine hohe Priorität und Pflege. Sobald wir die 30er Marke knacken und feste Jobs und eigene Kinder bei Vielen auf dem Plan stehen, leidet unser Netz an Freunden dann leider erheblich. Wir haben weniger Zeit und gehen weniger aus, um neue Leute kennenzulernen.

Mit Mitte 40 endet der Abwärtstrend jedoch vorerst und die Anzahl unserer Kontakte bleibt bis zum 50. Lebensjahr relativ konstant. Die bestehenden Kontakte werden wieder intensiver gepflegt, auch wenn weiterhin nicht so viele neue Kontakte hinzukommen und der Fokus meist auf dem engsten Freundes- und Verwandtenkreis liegt. Am Lebensende, also ab dem 80. Lebensjahr schwindet die Anzahl unser Freunde dann wie zu erwarten dahin.

Unser Geschlecht: Männer und Frauen führen unterschiedliche Freundschaften

Interessanterweise gibt es in vielerlei Hinsicht Unterschiede bei den Geschlechtern in Bezug darauf, wie viele Freunde man im Durchschnitt hat und wie diese Freundschaften gelebt werden. Laut einer eigenen Studie, die wir dieses Jahr mit YouGov gemacht haben*, geben deutlich mehr Männer von sich an, sehr viele Freunde zu haben – immerhin 34%. Unter den Frauen behaupten das nur 25% von sich. Andere Studien belegen jedoch, dass sich die durchschnittliche Anzahl an Freunden von Männern und Frauen nicht wirklich unterscheidet. So zum Beispiel eine repräsentative Studie unter 1.039 Deutschen zwischen 18 und 70 Jahren von dem Marktforschungsinstitut Splendid Research. Diese ermittelt, dass die Deutschen im Schnitt sechs Menschen als Freunde definieren, davon nur 3 als wahre oder enge Freunde. Die unterschiedlichen Ergebnisse lassen sich erklären. Auch hier spielt wieder das Alter der Befragten eine Rolle. Männer haben in den Zwanzigern ihre absolute Hochphase was die Menge und Pflege von Kontakten angeht, Frauen kommunizieren in den 40er Jahren stärker als Männer mit ihren wichtigsten Kontakten.

Abgesehen davon, führen Männer und Frauen Freundschaften auch unterschiedlich. Während Frauen sich eher über Gefühle austauschen und sich jemandem anvertrauen möchten, steht für Männer häufig eine entspannte Zeit und gemeinsame Erlebnisse im Vordergrund. Unsere Studien-Ergebnisse belegen, Frauen gehen mit ihren Freunden noch lieber essen und trinken als Männer oder verbringen einen gemütlichen Abend zu Hause. Männer hingegen treiben eher mit ihren Freunden Sport als Frauen. Letzteren reicht auch häufiger der Austausch via Telefon oder WhatsApp, Männer legen noch mehr Wert auf das physische Zusammenkommen.

Unser Einkommen – traurig aber wahr

Lonely on the top? Das muss privat nicht stimmen, den die Frage “Wie viele Freunde hat man im Durchschnitt?” hängt auch vom Einkommen ab. Die oben genannte Studie von Splendid Research belegt: Je höher das Einkommen ist, desto mehr Freunde und soziale Kontakte hat man. Bis zu vier Freunde – davon jedoch nur ein enger Freund – kann ein hoher Lebensstandard mit sich bringen. Auch die liebe Verwandtschaft ist offenbar geneigter, sich zu melden, wenn man entsprechend gut verdient: „Während Personen mit einem Haushaltsnettoeinkommen von über 7.500 Euro mit zwölf Verwandten in Verbindung stehen, sind es bei unter 2.000 Euro nur acht.“

Wie viele Freunde hat man im Durchschnitt? Beziehungsstatus und Familienstand verraten mehr darüber

Obwohl Singles ihre Kontakte mehr pflegen, haben sie durchschnittlich einen Freund weniger als Menschen in einer festen Beziehung oder Verheiratete. Dementsprechend verabschiedet sich auch ein Freund bei einer Trennung bzw. Scheidung. Wenig überraschend: Dieser eine Freund zählt dann nicht zu dem Kreis der engen Freunde, sondern eher zu dem erweiterten Freundeskreis. Das ist dann ja vielleicht ein kleines Trostpflaster. 

Apropos, Streit unter Freunden... Eine gute Haftpflichtversicherung hat schon so den ein oder anderen Konflikt behoben;)

Unser ganzes Leben profitiert durch unsere Freundschaften!

Neben diesen zentralen Faktoren beeinflussen noch andere, individuelle Gründe, wie viele Freunde man im Durchschnitt hat. Mehr oder weniger Freunde machen uns nicht besser oder schlechter, aber sie tun uns nachweislich gut! Menschen mit einem intakten Freundes- und Bekanntenkreis haben ein bis zu 50 Prozent geringeres Sterberisiko als Menschen, die eher alleine durchs Leben gehen, das besagt zumindest eine US-amerikanische Studie der Brigham Young University. Andere Studien belegen auch, dass wir durch Freunde gesünder sind und seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Depressionen leiden. Die Anwesenheit eines guten Freundes kann in unangenehmen Situationen nachweislich Stress abbauen. Forscher stellen fest, dass Einsamkeit hingegen genauso schädlich für uns sein kann, wie täglich 15 Zigaretten zu rauchen, Alkoholismus oder Fettleibigkeit. Durch Freunde lachen wir mehr, Freunde halten uns geistig und körperlich aktiver und stärken sogar unser Immunsystem. Sie sorgen dafür, dass unser Körper Oxytocin und Endorphine ausschüttet, was Schmerzen lindert, unser Stresslevel senkt und Heilungsprozesse beschleunigt. Es heißt ja nicht umsonst: „With a little help from my friends!”

 

So vieles also geben uns unsere Freunde. Egal wie viele Freunde man im Durchschnitt hat, ob es mal mehr oder weniger waren: Sorgen wir dafür, dass die Freundschaften, die uns wichtig sind, erhalten bleiben! Vergessen wir nicht, unsere Freundschaften zu pflegen, Danke zu sagen und wann immer wir können, etwas zurückzugeben! :)

*Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 1436 Personen zwischen dem 10.12.2018 und 12.12.2018 teilnahmen.
 

Aktualisiert / Verfasst am

31.Juli 2019

Bildnachweis

Adobe Stock, igor_kell, #168842701

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